Eindringliche Bilder der großen amerikanischen Fotografin Sharon Lockhart (engl.) Die Arbeiten der Filmemacherin und Fotografin Sharon Lockhart bewegen sich im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Inszenierung und dem sich jeglicher Kontrolle entziehenden freien Raum. Ihr Konzeptualismus ist von der strukturalistischen Filmtradition ebenso beeinflusst wie von den Versuchsanordnungen medizinischer oder anthropologischer Fotografie. Lockharts Fotoserien wecken auch Erinnerungen an die amerikanische Tradition der Porträtfotografie des 19. Jahrhunderts. Indem sie sowohl ihre Figuren als auch den Schauplatz von jeglicher Information gesellschaftspolitischer oder historischer Art bereinigt, scheint Sharon Lockhart einen dokumentarischen Ansatz vermeiden zu wollen: Ihr Ziel ist die Darstellung der Sozialisationsprozesse in einer typisch amerikanischen Gesellschaft der multiplen Persönlichkeiten. Mit Texten von Diedrich Diederichsen und Helen Molesworth sowie einem Interview mit Sharon Lockhart von Yilmaz Dziewior.