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Festschrift Gernot Kocher zum 80. Geburtstag

Für den Interpreten der Bildsprache, Grazer rechts- und staatswissenschaftliche Studien 69

Erschienen am 14.01.2022, Auflage: 1/2022
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783701104710
Sprache: Deutsch
Umfang: 444 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 24 x 16.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Für den Interpreten der Bildsprache - FS Gernot Kocher zum 80. Geburtstag. Wer, wenn nicht Gernot Kocher, könnte damit angesprochen sein. Gernot Kocher hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Tradition der Rechtsikonographie, welche von Karl von Amira zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründet wurde, ins neue Jahrtausend zu transferieren. Über das zentrale Forschungsthema, die Sachsenspiegel-Bilderhandschriften hinaus, hat Gernot Kocher mit seinen Arbeiten zur rechtlichen Interpretation von Bildern ein umfassendes, erweitertes Forschungsfeld eröffnet. Der vorliegende Sammelband, von Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Slowenien, Ungarn und Österreich gestaltet, belegt nicht nur das weite geographische Wirkungsfeld des Jubilars, sondern zeigt auch deutlich, dass die Forschungsinteressen Gernot Kochers - im Sinne bester rechtsikonographischer Tradition - thematisch weit gestreut und disziplinübergreifend angelegt sind.

Autorenportrait

Prof. Dr. Eszter Cs. Herger ist Professorin am Lehrstuhl für Rechtsgeschichte der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Pécs/Ungarn. Sie ist Leiterin der Dezso-Márkus-Forschungsgruppe für Vergleichende Rechtsgeschichte an der Universität Pécs. Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Humboldt-Stipendiums an der Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Familienrecht und insbesondere die Eherechts- und Ehegüterrechtsentwicklung in Europa.

Leseprobe

Vorwort der Herausgeber der Grazer Rechtswissenschaftlichen Reihe Das vorliegende Buch mit dem Titel Für den Interpreten der Bildsprache - Festschrift für Gernot Kocher zum 80. Geburtstag der drei HerausgeberInnen Markus Steppan, Eszter Herger und Borut Holcman ist der 69. Band der Grazer Rechtswissenschaftlichen Studien. Mit Gernot Kocher wird ein äußerst geschätzter und renommierter Wissenschafter geehrt, in dessen Forschungsfokus insbesondere die Beschäftigung mit der rechtlichen Interpretation von Bilderhandschriften stand und steht. Gernot Kocher kann mit Fug und Recht als Dreh- und Angelpunkt der rechtsikonographischen Forschung im deutschsprachigen Raum im 20. und 21. Jahrhundert bezeichnet werden. Darüber hinaus ist er nicht nur eng mit den derzeitigen Herausgebern verbunden, sondern auch mit dem Begründer dieser Buchreihe - Hermann Baltl. Gernot Kocher war nicht nur der Nachfolger Baltls auf dem Grazer Lehrstuhl für Österreichische Rechtsgeschichte, sondern in Folge auch Mitautor des von Baltl begründeten Lehrbuchs Österreichische Rechtsgeschichte - Von den Anfängen bis zur Gegenwart, das in vielen Auflagen erschienen ist. Den Grazer Rechtswissenschaftlichen Studien war es stets ein Anliegen, den Blick über die Staatsgrenzen zu richten und auch die gemeinsamen historischen Traditionslinien der ehemals mit Österreich verbundenen Länder darzustellen. Diese Zielrichtung wird in diesem Werk nicht nur durch die drei HerausgeberInnen sichtbar, die aus Österreich, Ungarn und Slowenien kommen, sondern vor allem durch die gehaltvollen Aufsätze, die quer durch Europa rechtshistorische Dimensionen in vielfältiger Weise beleuchten. Markus Steppan Helmut Gebhardt Vorwort der HerausgeberInnen des Bandes Die rund 50jährige wissenschaftliche Laufbahn von Professor Gernot KOCHER ist eng mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Pècs und der Geschichte der ungarischen Rechtswissenschaft verbunden. Bereits seit dem Jahre 1993 war Gernot Kocher als Gastprofessor in Pécs tätig. 1996 verlieh ihm die Universität Pécs für seine Tätigkeiten an der Fakultät den Titel eines Doktors honoris causa. Seine reich illustrierte Monographie mit dem Titel Zeichen und Symbole des Rechts, die als Standardwerk der Rechtsikonographie gilt, wurde 2008 ins Ungarische übersetzt. Auch der zweite Band der wissenschaftlichen Serie Európai jogtörténészportrék (Portraits von europäischen Rechtshistorikern, Budapest 2013) gibt einen Einblick in sein buntes Oeuvre und die Verbundenheit mit Ungarn. Die zweite Hälfte der wissenschaftlichen Schaffensperiode von Gernot Kocher konnte ich persönlich verfolgen, während sich seine wissenschaftliche Tätigkeit in den ersten 25 Jahren für mich durch seine Veröffentlichungen erschloss. Viele Themen seiner Beiträge spiegeln nicht nur den Rechtshistoriker Gernot Kocher wider, sondern auch den Menschen, der dahinter steht. Gerade aus seinen Abhandlungen über die rechtliche Stellung der Frau in der europäischen Rechtsentwicklung, die mir besonders am Herzen liegen, kann man neben seiner fachlichen Kompetenz auch seine Offenheit und Wertschätzung herauslesen. Von dieser Hilfsbereitschaft, Offenheit und Wertschätzung habe ich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten mehrfach profitiert, wofür ich besonders dankbar bin. Lieber Herr Professor Kocher, Gott bewahre Ihre Gesundheit und Schaffenskraft. Eszter Cs. Herger Wenn für irgendjemanden, dann gilt für unseren Jubilar das französische Sprichwort noblesse oblige. Als wir uns 1994 kennenlernten war er Dekan und Institutsleiter zugleich. Wir trafen uns eines Nachmittags in den Räumlichkeiten in der Heinrichstraße 5. Ich erinnere mich an unsere Vorbereitungen für das Treffen und die E-Mails, die wir ausgetauscht haben, behalte ich noch immer. Eine gewisse Angst bestand trotz der Zusicherungen von Frau Prof. Rijavec, damals noch Assistentin, dass Professor Kocher noch niemanden aufgefressen habe. Und wir trafen uns in den Räumen mit Patina in der Hauptstadt des Landes, in Räumen, die Wohnlichkeit und Geborgenheit besaßen. Konfrontiert wurde ich mit einer Person, die Position und persönliche Würde harmonisch in sich vereinte. Wir trafen uns, wie es so schön heißt, als Mentor und künftiger Lehrling. Heute bin ich noch immer Lehrling, nunmehr aber mit allen wissenschaftlichen und pädagogischen Geheimnissen des Jubilars vertraut. Aus der wissenschaftlichen wurde eine tiefe persönliche Freundschaft. Es vergeht keine Woche, ohne uns anzurufen oder Texte und Bilder auszutauschen, so wie es wahre Freunde tun. Und wenn dies nicht klappt, dann sorgen wir uns zumindest um unser gegenseitiges Wohlergehen, sowohl im persönlichen als auch im wissenschaftlichen Ambiente. Das alles ist hervorgegangen aus unserem ersten Treffen: So wie Prof. Kocher mich betreute, so wurde ich von niemanden betreut; jeder hat in mir einen Konkurrenten gesehen, nur er sah, so drückte es Prof. Urbanitsch anlässlich einer Tagung in Wien aus, in mir einen Verbündeten. Und wir waren und sind Verbündete geblieben. Es zeichnete sich in den Vorbereitungen der Notariatsausstellung in Maribor und Portoroz ab, in den Tagungen über das Pettauer Stadtrecht, bei der Gründung des Slowenischen Wissenschaftsinstituts in Wien, bei der Edition der Laibacher Malefitzfreiheiten, bei der Ausstellung zu 200 Jahre ABGB usw. Vieles ist geschehen und alles kann man nicht aufzählen, schon gar nicht die alltägliche Kooperation in der gewöhnlichen Forschung und Lehre. Und noch etwas ist zu erwähnen, nämlich die fast schon traditionellen Begegnungen unserer StudentInnen der Rechtswissenschaften an der Universität Maribor mit Graz, mit der Fakultät, mit der Fakultätsbibliothek, mit der Universität, fortgesetzt von seinem Grazer Schüler Markus Steppan. Als Doktorvater betreute Gernot Kocher mich, er sprach mir bei drohenden Sackgassen Mut zu und half mir, wenn nötig, aus diesen heraus. Ja, wir wurden als Verbündete bezeichnet und daran hat sich bis heute nichts geändert. Danke und ad multos annos in bona sanitate, lieber Gernot. Borut Holcman Wer, wenn nicht Gernot Kocher, könnte damit angesprochen sein. Gernot Kocher hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Tradition der Rechtsikonographie, welche von Karl von Amira zu Beginn des 20. Jhdts. begründet wurde, ins neue Jahrtausend zu transferieren. Über das zentrale Forschungsthema, die Sachsenspiegel-Bilderhandschriften, hinaus hat Gernot Kocher mit seinen Arbeiten zur rechtlichen Interpretation von Bildern ein umfassendes, erweitertes Forschungsfeld eröffnet. Der vorliegende Sammelband, von Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Slowenien, Ungarn und Österreich gestaltet, belegt nicht nur das weite geographische Wirkungsfeld des Jubilars, sondern zeigt auch deutlich, dass die Forschungsinteressen Gernot Kochers - im Sinne bester rechtsikonographischer Tradition - thematisch weit gestreut und Disziplinen übergreifend angelegt sind. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei den UnterstützerInnen, die maßgeblich zum Entstehen dieser Festschrift zu Ehren von Gernot Kocher beigetragen haben. Das sind jene Institutionen und Personen, welche den HerausgeberInnen finanziell unter die Arme gegriffen haben (siehe Verzeichnis der UnterstützerInnen) und auf diese Art und Weise ihre Wertschätzung für das Wirken des Jubilars ausgedrückt haben. Zum anderen sind es aber auch jene Personen, welche durch ihre Expertise und ihre organisatorischen Fähigkeiten die Veröffentlichung der Festschrift ermöglicht haben. Frau Maga. phil. Isabella Steppan, welche für die Lektorierung der Beiträge verantwortlich zeichnet, meine Studienassistentin Frau Zsófia Fekete, welche die Vereinheitlichung des Fußnotenapparates und des Literatur- und Autorenverzeichnisses übernommen hat und Frau Isabella Harkam, welche durch ihre mannigfache Unterstützung in organisatorischen Belangen - nicht zuletzt durch ihre freundliche, aber nachdrückliche Einmahnung der Beiträge - den HerausgeberInnen eine wichtige Stütze war. Mein Dan...