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Utopie und Apokalypse in der Moderne

Erschienen am 15.09.2010, Auflage: 1/2010
62,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770550593
Sprache: Deutsch
Umfang: 338 S., 22 s/w Fotos
Format (T/L/B): 2.5 x 23.5 x 16 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Im Anschluss an Gott und Götze in der Literatur der Moderne (1998) und Totalität und Zerfall im Kunstwerk der Moderne (2002) untersucht der Band Utopie und Apokalypse in der Moderne die vielfältigen Korrespondenzen von utopi-schen Entwürfen und apokalyptischen Vorstel-lungen. Die geschichtsphilosophische Utopie der Mo-derne hat das heilsgeschichtliche Denken säkularisiert und zugleich die Jahrtausende alte klassische Utopietradition der statischen Gegenmodelle weitgehend suspendiert. Der Begriff erweiterte sich zu einer anthropologisch begründeten Kategorie von Hoffnung schlechthin, mutierte zum »Geist der Utopie« (Bloch), bis die Diktaturen des 20. Jahrhunderts mit ihren tödlichen Utopien aus Terror, Krieg und Völkermord den Begriff und die Vision eines irdischen Glücksentwurfs so diskreditierten, dass das »Ende des utopischen Zeitalters« (Fest) konstatiert werden konnte. Seitdem haben Apokalypsen Konjunktur, freilich nicht in ihrer ursprünglichen Form als Erlösungsvision und bildhafte Antizipation der Zukunft Gottes, sondern als Katastrophenszenarien, als Visionen vom Un-tergang, auf den nichts mehr folgt, so dass das Ende aller Geschichte denkbar wird. Im literari-schen Feld reflektiert das 19. Jahrhundert - etwa mit Keller oder Flaubert - die traumatischen Enttäuschungen, welche die unerfüllten und gescheiterten Utopien hinterlassen, währenddem sich im 20. Jahrhundert bei Autoren wie Franz Kafka, Robert Musil und Robert Walser abzeichnet, dass weniger der Untergang von Welten oder der Fall von Helden zur Debatte steht als vielmehr die Reflexion der Maßstäbe, an denen sich Scheitern bemisst. Mit Beiträgen von Michael Angele, Moritz Baß-ler, Lucas Marco Gisi, Werner Hofmann, Ale-xander Honold, Eva Horn, Jan Loop, Osamu Okuda, Richard Saage, Bernd U. Schipper, Ar-min Senser, Reto Sorg, Klaus Vondung, Christine Weder, Jean-Claude Wolf und Stefan Bodo Würffel.

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